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LEICAFLEX SL 2 UND 50mm SUMMICRON-R f2
Top Kombi für deutlich unter US$ 1.000

Die 1974 - 1976 ausgelieferte LEICAFLEX SL2 gilt unter Fachleuten noch heute als die beste LEICA Spiegelreflexkamera aller Zeiten. Punkt.

Gleichzeitig ist sie heute der preiswerteste Einstieg in die LEICA-Welt. Die hier abgebildete Kamera habe ich im Dezember 2019 bei eBay im Topzustand für US$ 400 erworben. Und das LEICA 50mm f2 SUMMICRON Objektiv für nur US$ 299 !

LEICA_SL2_Vitrine_a
LEICAFLEX_SL2_Werbung

LEICAFLEX SL 2

Als die LEICAFLEX SL2 auf den Markt kam, glaubte man bei LEICA, dass die Spiegelreflexkameras (DSLR) die alten Messsucherkameras aus eigenem Hause ablösen würden: "Es gibt keine Bessere" (siehe Anzeige). Der Blick direkt durch das Objektiv erleichterte das Scharfstellen und beendete die Probleme mit den eingeblendeten Rahmen bei den Messucherkameras, die zudem bei extremeren Weitwinkelobjektiven und bei längeren Brennweiten gar nicht oder nur eingeschränkt einsetzbar waren. Zudem ging der Trend markenübergreifend damals eindeutig in Richtung Spiegelreflexkamera.

Die LEICAFLEX Kameras bekamen mit dem neuen R-Bajonett im Vergleich zum M-Bajonett obendrein einen erheblich vergrößerten Durchmesser, was den Ingenieruren bei LEICA mehr Freiheiten für die Objektivkonstruktion gab und so die Rechnung besserer Objektive ermöglichte. Folgerichtig stellte LEICA die Kameras mit dem R-Bajonett intern und auch in der Werbung nach außen über die eigenen Messucherkameras mit dem M-Bajonett.

LEICA 50mm SUMMICRON-R f2 II

Und auch die Objektive waren besser. Der weltweit wohl bekannteste LEICA Botschafter - der Däne Thorsten von Overgaard - beschäftigt sich nicht nur mit den Fotografien, die sich mit den LEICA-Objektiven erzielen lassen, sondern sehr eingehend auch mit deren technischen und optischen Eigenschaften. Er schreibt über das Leica 50mm Summicron-R f/2.0 Objektiv folgendes:

"Das weltweit beste Objektiv mit einer Brennweite von 50mm, das Leica 50mm Summicron-R f/2.0 (Nr. 11 215), wurde 1976 von Dr. Walter Mandler entworfen und bis zum Jahr 2009 produziert. Es ist größer, aber ansonsten dem Summicron-M (Version IV, Nr. 11826) sehr ähnlich; die von Dr. Walter Mandler 1979 entworfene M-Version des 50mm Summicron ist eine verkleinerte Version der R Version, und wird als preiswertes Standard Objektiv ($2,295) auch heute noch produziert."

Das weltweit beste Objektiv mit einer Brennweite von 50mm - darin waren sich die LEICA-Experten einig - war kein M-Objektiv, sondern dieses aus der R-Bajonett Reihe!

Leica50mmf2

Hier der Link zum englischen Text auf seiner Webseite. Auch sein YouTube-Channel ist einen Besuch wert, aber Vorsicht: Suchtgefahr!

WARUM LEICA 1976 DIE PRODUKTION IHRER BESTEN KAMERA EINSTELLTE

Also, die bis dahin beste Kamera mit dem besten Objektiv - warum sollte man das selber beenden wollen?

LEICA hatte zu der Zeit mit gleich zwei gravierenden Problemen zu kämpfen: Zum einen hatten die Kameras von NIKON und CANON einen beachtlichen technologischen Vorsprung, und zum anderen musste die ohnehin schon doppelt so teuere LEICAFLEX SL2 im Verkauf preislich noch deutlich unter die Herstellungskosten gedrückt werden, um annähernd wettbewerbsfähig zu bleiben. Man hoffte diesen Verlust durch den Verkauf der schon damals elitär eingepreisten Objektive wieder wettmachen und so noch Gewinne erzielen zu können.

Diese Rechnung ging aber nicht auf und so musste LEICA diese ruinöse Strategie nach drei Jahren (1974-1976) und über 25.000 verkauften LEICAFLEX SL2-Kameras beenden.

Nachfolger der LEICAFLEX Spiegelreflexkameras wurde 1976 dann die gemeinsam mit MINOLTA entwickelte R-Serie, beginnend mit der LEICA R3.

Über die Vor- und Nachteile der LEICAFLEX

Wer - wie ich - von Anfang an immer mit Spiegelreflexkameras fotografiert hat, möchte den direkten Blick durch das Objektiv meist nicht mehr missen. Bei den Messsucherkameras schaut man am Objektiv vorbei durch ein kleines Fenster, in das dann die Bildausschnitte der entsprechenden Objektive eingeblendet werden. Je nach Kamera ist dann ein Fotografieren nur von 28 - 90mm möglich. Extremere Weitwinkel- oder auch Teleobjektive sind da nicht vorgesehen. Zudem versperren die besten und lichtstärksten Objektive, wie etwa die aus der NOCTILUX-Reihe, das Sichtfeld im unteren rechten Bereich - da schaut man dann durch den Messsucher rechts nur auf das eigene Objektiv, das Sichtfeld ist stark eingeschränkt.

An der LEICAFLEX kann man Objektive aller Brennweiten aus der R-Mount Serie nutzen und ich sehe immer das, was dann später auch auf dem Foto zu sehen sein wird. Ich kann mir auch die Schärfentiefe zeigen lassen, wenn ich auf den dafür vorgesehenen Knopf drücke. Zu guter letzt sei noch erwähnt, dass das Geräusch, dass der Verschluss macht, wohl bei keiner anderen Kamera so schön und so satt - und trotzdem so dezent - klingt, wie bei dieser. Der bei dieser Kamera überdurchschnittlich hohe Materialeinsatz dämpft das Geräusch stärker ab, als bei leichter gebauten Kameras, die durch das Auslösen des Verschlusses vibrieren (scheppern). Wie beim satten Geräusch der Tür einer Luxus-Limousine.

Auf der anderen Seite sind die M-Kameras leichter, kleiner und so natürlich geeigneter als leicht verstaubare "Immer-Dabei-Kamera". Und die neuen M-Objektive können eingesetzt werden. Und eine M ist eine M - Kult halt.

Preise der R-Objektive und der LEICAFLEX SL2 Kamera

Da die Herstellung der Spiegelreflexkameras mit dem R-Bajonett bereits 2009 eingestellt wurde, sind die R-Objektive von der weiteren Entwicklung ausgeschlossen worden. LEICA stellt zwar einen Adpater für R- auf M-Bajonett her, Puristen ist das allerdings ein Greuel, weil die Objektive so größer aussehen und auch mehr wiegen als die nativen M-Objektive.

Dadurch sind die R-Objektive heutzutage aber auch sehr viel preiswerter als die M-Objektive. Oft tausend Dollar und mehr.

Am Beispiel des hier besprochenen 50mm Summicron-R f2 II:
Ich habe für mein Exemplar Ende 2019 (Zustand A-/B+) US$299 bezahlt. Das ist etwa ein Drittel dessen, was man für das gleiche (und nicht ganz so gute!) Objektiv mit M-Bajonett bezahlen müsste.

Und erst die Kameras:
Für meine LEICAFLEX habe ich vierhundert Dollar bezahlt. Eine M-Kamera gleichen Alters im gleichen Zustand hätte mindestens fünf Mal so viel gekostet - eher mehr.

Euro Symbol
LEICA_SL2_Vitrine_a

Qualität

Es ist wirklich kein Wunder, dass der Bau dieser Kamera LEICA damals Verluste beschert hat. Hier wurde mit sehr hohem Aufwand ein Stück deutscher Ingenieurskunst erschaffen und bei der Fertigung im Werk Kamera für Kamera auch umgesetzt.

Die LEICAFLEX SL2 ist wie ein Tanker gebaut, sehr solide und robust. Das macht sich auch am Gewicht bemerkbar, 770 Gramm sind es hier für das Gehäuse.

LEICA bietet für diese Kameras auch heute noch Service an. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass etwas kaputt geht, kann man sie einschicken. Ich habe mir aber noch ein zweites Exemplar angeschafft, für alle Fälle:

LeicaSl2black_a

Die schwarze SL2

Diese Leicaflex konnte ich aus einem Sammlerbestand erwerben. Sie kam in Originalverpackung und wurde wohl noch nie benutzt - jedenfalls hat sie keinerlei Gebrauchsspuren. Zudem sind die Schriftzüge "Leitz" und "SL2" noch weiß; durch UV Strahlen vergilben diese Schriftzüge. Der Schriftzug "LEICAFLEX" kann als Ersatzteil leicht ausgetauscht werden. Daher ist der bei vielen Kameras weiß, obwohl die Schriftzüge links und rechts an der Kamera vergilbt sind.

Die schwarze Variante kostet deutlich mehr als die silberne, und der schwarze Lack ist deutlich anfälliger für Kratzspuren - wie man bei den meisten zum Verkauf angebotenen Kameras auf eBay sehen kann. Die hier war wirklich ein Glücksfall!

An der Kamera ist das 35mm f2.0 SUMMICRON-R, das weiter unten beschrieben wird.

WICHTIG

Die LEICAFLEX SL Kameras waren damals für Batterien mit 1,35 Volt konzipiert. Die Kamera hat zwei Batterieschächte, einen an der Unterseite und einen auf der Vorderseite. Da diese 1,35 Volt Batterien aber Quecksilber enthielten, wurden sie verboten. Da es heute keine 1,35 Volt Batterien mehr gibt, muss man auf 1,5 Volt Batterien ausweichen (Typ PX 625 A-G-U).

Dadurch bekommt der Belichtungsmesser mehr Strom als vom Hersteller vorgesehen war und zeigt daher nicht mehr richtig an. Entweder muss man die Kamera einschicken, um das nachjustieren zu lassen, oder man stellt die ASA (DIN) eine Stufe höher ein. Bei einem 100 ASA Film dann also auf 200 ASA. Das ist nicht hundertprozentig genau, die verbleibenden kleinen Abweichungen können dann aber hinterher im Post noch leicht korrigiert werden - wenn das vom Labor nicht schon bei der Entwicklung des Films bereits entsprechend kompensiert wurde. Ist kein Problem, muss man nur wissen, sonst wird halt der erste Film nicht optimal belichtet.

Leica50mmf2

Welche Seriennummer sollte das 50mm SUMMICRON-R f2 haben?

Dieses Objektiv gibt es in zwei Versionen - Mark I und Mark II. Am Objektiv selber ist diese Zusatzbezeichnung aber nicht angebracht und so kann man das nur von den Seriennummern ableiten.

  • Leica 50mm Summicron-R f2 I
    Baujahre 1964 - 1976, Artikel Nr. 11 228
  • Leica 50mm Summicron-R f2 II
    Baujahre 1976 - 2009, Artikel Nr. 11 215

Wie auf dem Foto zu erkennen, hat mein Objektiv die Seriennummer 2 822 821, ist also aus dem Baujahr 1977 (Seriennummern 2 809 401 - 2 880 600).

Eigentlich müsste es bei eBay einen deutlichen Unterschied zwischen diesen beiden Versionen geben, je nachdem ob sie eine Seriennummer von unter oder über 2 809 401 haben - denn die neueren MARK II Objektive sind besser. Da aber viele nicht auf die Seriennummern achten, gibt es da fast keinen Preisunterschied. Ein Kauf der älteren Variante aufgrund eines günstigeren Prieses lohnt also nicht!

Verzeichnisse des Baujahrs und der Seriennummern

Bevor man eine Kamera oder ein Objektiv kauft, sollte man sich also unbedingt an Hand der Seriennummern vergewissern, wann sie hergestellt wurden.

  • Kameras - Leica-Wiki
    Meine LEICAFLEX SL 2 hat die Seriennummer 1441711 und ist in der Wiki-Liste dem Produktionszyklus 1975-1976 zugeordnet.
  • Objektive - Leica-Wiki
    Bei den Objektiven ist die Seriennummer sehr wichtig, weil die Objektive unter gleichem Namen in verschiedenen Versionen verkauft wurden, und da sind die neuesten Versionen oft die besten.
  • LEICA Kompendium von Thorsten von Overgaard
    Diese Liste ist sehr gründlich recherchiert. Hier findet man Infos zu Kameras und Objektiven, inklusive der Artikelnummern.
  • WICHTIG
    Für die LEICAFLEX SL2 müssen es sogenannte 2-cam oder 3-cam Objektive sein, nur dann werden die Informationen richtig an den Belichtungsmesser der Kamera übertragen. Alte 1-cam Objektive hat LEICA oft mit 2- oder 3-cam nachgerüstet, daher können auch sehr alte Objektive das richtige Anschluss-Format haben. Vorsicht: Die ganz neuen R-Objektive mit ROM-Kontakten lassen sich nur an den LEICA-R-Kameras anbringen - an der LEICAFLEX nicht! Es sollte 2-cam oder besser 3-cam in der Bezeichnung des Objektivs stehen, dann ist alles o.k., steht da ROM, dann Finger weg!
    Hier kann man das nachlesen >>>
LeicaRED-300x300

Ein Video zur LEICAFLEX SL2 mit dem 50mm Summicron-R f2 II

Auf dem YouTube Channel "Analog Insights" werden sehr gute Videos zur analogen Fotografie veröffentlicht. Dieses Video stellt die LEICAFLEX SL 2 ausführlich vor und zeigt ihr Potential an Hand von Fotos:

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Weitere Informationen

Welche Objektive sollte man sich noch anschaffen?

Eigentlich braucht man außer dem 50mm kein weiteres Objektiv. Eigentlich.

Die Brennweite von 50mm ist tatsächlich ein Allrounder, ein paar Schritte nach vorne oder nach hinten und schon passt der Bildausschnitt. Portraits, Architektur, Streetphotography, Landschaftsaufnahmen.

Landschaftsaufnahmen? Geht auch - heutzutage lassen sich Panorama-Aufnahmen in Lightroom & Co problemlos zusammenfügen.

Liest man die Berichte von Fotografen, hört man immer wieder, dass sich ein Objektiv herauskristallisiert, mit dem am meisten fotografiert wird und dass zusätzliche Brennweiten, vor allem im Tele-Bereich, dann oft zu Hause bleiben - zu groß, zu schwer und unnötig, wenn man ein paar Schritte näher herangeht. (Hier klicken für ein Beispiel)

Bei diesem 50mm Objektiv kommt noch hinzu, dass die Qualität so hoch ist, dass man es nicht ohne weiteres durch ein anderes ersetzen kann, ohne Qualität zu verlieren. Das hat sich auch dieser junge Fotograf gedacht, als er sich lieber eine gute Kamera mit nur einer Festbrennweite gekauft hat, als sein Geld auf viele mittelmäßige (Zoom-)Objektive zu verteilen.

Wer an GAS (Gear Aquisition Syndrome) leidet, kann sich bei Thorsten von Overgaard noch über viele andere Objektive informieren. Auf seiner Webseite weit nach unten scrollen, da kommen dann die Hinweise auf Makro, Balgengeräte, Zooms und Teleobjektive.

Das 35mm SUMMICRON-R f2 II

Die 35er Brennweite macht Sinn. Wenn man in einer engen Gasse fotografiert, kann man eventuell keinen Schritt mehr zurückgehen. Hier verlassen wir aber den Niedrig-Preis-Sektor: Dieses Objektiv kostet mehr als die Kamera und das 50mm Objektiv zusammengenommen. Auch dieses Objektiv gab es in zwei Versionen - Mark I und Mark II.

  • Leica 35mm Summicron-R f2 I
    Baujahre 1972 - 1976, Artikel Nr. 11 227
  • Leica 35mm Summicron-R f2 II
    Baujahre 1977 - 2009, Artikel Nr. 11 115
    Ab der Seriennummer 2791417 aufwärts handelt es sich um diese Version

Wie auch bei dem 50mm Objektiv ist die neuere Variante zu empfehlen. Wer nicht ganz so viel ausgeben möchte, kann auf die Elmarit Objektive mit 35mm oder 28mm f2.8 ausweichen, das ist dann allerdings nicht mehr dieselbe Qualität.

Leica50mmf2
LEICA_SL2_Zubehoer

Die Kamera individualisieren

Auf dem Foto meiner SL2 sieht man noch ein paar nützliche Accessoires:

  • Handschlaufe von EDDYCAM (1)
    EDDYCAM stellt seine sehr edlen Artikel zum Tragen von Kameras alle aus Elchleder her. Das ist besonders weich und sehr angenehm auf der Haut. Für LEICA Kameras finde ich die Kombination aus außen schwarz und innen (Leica)rot besonders passend. Es gibt aber noch viele andere Kombinationsmöglichkeiten.
    Hier geht es zu seinem Shop >>>
  • Auslöseknopf (2)
    Bei der SL2 ist der Auslöser ein wenig versenkt im Einstellungsrad für die Verschlusszeiten. Die Senke sieht auch nicht so gut aus und so schraubt man einfach einen Auslöseknopf in das Gewinde für den Fernauslöser. Ich kann die Kamera so im Moment des Auslösens stabiler ruhig halten. Gibt es bei eBay in allen Farben, einfach den Suchbegriff "Auslöseknopf" eingeben.
  • Wasserwaage (3)
    Auch der "kalte" Blitzschuh der SL2 ist keine Schönheit. "Kalt" heißt er, weil er keine Kontakte hat, die Informationen von einem Aufsteckblitz an die Kamera weiterleiten könnten. Die Wasserwaage sieht in meinen Augen besser aus als der nackte Blitzschuh und ist nützlich, wenn die Kamera auf dem Stativ ist und man gerne eine Orientierung für den Horizont hätte. Gibt es bei eBay, Suchbegriffe "Wasserwaage" und "Blitzschuh".

HOLLYWOOD und die LEICA R Objektive

Manche Objektive aus der R-Bajonett Reihe haben in den letzten Jahren stark an Wert gewonnen. Was daran liegt, dass man mit ihnen sehr schöne Videos drehen kann, mit einem einzigartigen Look, den Cineasten sehr schätzen.

So hat zum Beispiel ein Zoom Objektiv, das bei LEICA als ELMARIT-Objektiv eher im unteren Regal zu finden war, von ein paar hundert Dollar auf zuletzt über achttausend Dollar zugelegt: Das Leica 28-90mm Vario-Elmarit-R f/2.8. Selbiges gilt für das Leica 35-70mm Vario-Elmarit-R f/2.8. Hollywood lässt grüßen.

Auch andere R-Objektive kommen mehr und mehr in den Focus der Regisseure, unter anderem die hier besprochenen SUMMICRON-R Objektive. Der Kameramann Daniel Haggert beschriebt diese Entwicklung in seinem Blog.

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FAZIT

Noch (!) kann man für unter US$ 1.000 eine LEICA Kamera plus Objektiv eine Kameraausrüstung erwerben, die einem in dieser Kombination alles an Qualität und Leica-Look gibt, was man sich nur wünschen kann. Wie hier beschrieben hat sowohl die LEICAFLEX SL2, als auch das 50mm Summicron-R f2 Objektiv sogar Vorteile gegenüber den deutlich teureren M-Ausrüstungen.

Man ist mit der SL2 aber natürlich nicht so "hipp" wie mit einer M-Kamera. Außenstehende, weniger informierte Zeitgenossen, vermuten in den M-Kameras die besseren und teureren Vintage Kameras - und haben nur mit letzterem Recht.

Auf der anderen Seite wird an der M-Serie natürlich kontinuierlich weiter entwickelt. In den letzten Jahren sind einige bemerkenswerte Optiken zum Sortiment hinzugekommen. Allerdings zu Preisen von teilweise über US$ 12.000 - für ein Objektiv und nicht jeder empfindet diese neu entwickelten Objektive dann auch unbedingt als Fortschritt. Die Jagd nach immer mehr Schärfe, um bei den Tests in den Fachzeitschriften mit immer höheren Bestwerten punkten zu können, kann letztlich zu Lasten der Fotografien gehen. Sehr treffend beschreibt das der LEICA Fachhändler Alexander Görlitz in seinem Blog >>>

Die SL 2 bietet unendlich viel Kamera für schmales Geld, und auch ein gewisses Understatement. Von Eingeweihten wird es für diese Kamera bei einer Begenung ein anerkennendes Lächeln geben, für einen Fotografen, der verstanden und sich dann bewusst für diese Kamera entschieden hat.

Und bei allem Understatement - Eine LEICA bleibt schließlich eine LEICA !